pflegenetz.magazin 01/10

Einführung in Evidence-based Nursing am Beispiel der Wirksamkeitsbewertung Medizinischer Thromboembolieprophylaxestrümpfe zur Vermeidung tiefer Beinvenenthrombosen nach Schlaganfall

Von Bartoszek Gabriele, Andrea Dobrin-Schippers, Irmela Gnass, Gabriele Meyer und Ralph Möhler

Einführung – Omnipräsenz der Evidenz
„Evidenzbasiert“ ist zu einem inflationär gebrauchten Ausdruck geworden. Bei Eingabe des Begriffes in eine Internetsuchmaschine eröffnen sich bizarre Wortkompositionen. Bei Verwendung des Adjektivs heißt es dort z.B. „evidenzbasierte Angehörigenintegration“, „evidenzbasierte Wochenbettbetreuung“, „evidenzbasierte Seniorenpolitik“, „evidenzbasierte Ernährung“, „evidenzbasierte Bildungspolitik“. Weiterhin findet man Kompositionen wie „Studien haben evidenzbasiert gezeigt …“, „Für die Erkrankung ist evidenzbasiert gesichert …“ oder „Ziel ist es, den Prozess evidenzbasiert methodisch zu steuern“. Auch ist die Rede davon „… adäquat evidenzbasiert zu behandeln“ oder gar davon, dass „Medizin und Pflege evidenzbasiert tagen“.
Fast möchte man als AnwenderIn der Methode der evidenzbasierten Pflege (Evidence Based Nursing = EBN) den Ausdruck vermeiden. Doch steht bislang ein angemessener Ersatz aus. Darum scheint es sinnstiftender, sich nicht vom „Evidenz-Fieber“ verwirren zu lassen, sondern das Methodenrepertoire der EBN sinnvoll zu nutzen, um Empfehlungen und Konzepte, die nur von sich behaupten evidenzbasiert zu sein, von denen zu unterscheiden, die es tatsächlich für sich in Anspruch nehmen dürften.

POP® (PraxisOrientierte Pflegediagnostik): Ein Vergleich mit den NANDA-I-Pflegediagnosen

Von Pia Wieteck und Simon Berger

Im vorliegenden Artikel werden die Pflegediagnosen der 2009 neu erschienenen Pflegeterminologie POP® mit den NANDA-I-Pflegediagnosen verglichen. Anhand von Bewertungskategorien wird die Gegenüberstellung beurteilt. Die Ergebnisse zeigen eine hohe inhaltliche Übereinstimmung der Pflegediagnosen von POP® und NANDA-I. In der Diskussion wird die Neuentwicklung einer Pflegeterminologie bei hoher Ähnlichkeit zu bestehenden Systemen kritisch diskutiert.

Professioneller Umgang mit Homosexualität in der Pflege

Von Gabi Stummer

Im Artikel wird aufgezeigt, was sich aus dem professionellen Verständnis der Pflege für den Umgang mit gleichgeschlechtlich liebenden Menschen ableiten und fordern lässt. Dabei wird auf die Wahrnehmung der Heterosexuellen gegenüber Homosexuellen eingegangen sowie die Verantwortung der Pflegenden aufgezeigt. Grundlage bietet das holistische Verständnis und die Bedeutung des Assessments in der Pflege.

KlientInnenorientierte Einführung von Primare Nursing auf der pädiatrischen Onkologie

Von Ulrike Dammann, Uta Gaidys und Marita Genendsch

Der Artikel beschreibt ein Projekt am Kinderzentrum des Universitätsklinikums Lübeck. Ziel des Projektes ist die Einführung des Pflegeorganisationsmodells Primary Nursing. Durch die klientInnenorientierte Einführung von Primary Nursing wird eine Verbesserung der pflegerischen Versorgung von onkologisch erkrankten Kindern erwartet. Gleichzeitig wird durch die kontinuierliche Betreuung einer primär verantwortlichen Pflegenden mit einer höheren Zufriedenheit der Eltern gerechnet. Die unterschiedlichen Projektphasen werden in diesem Bericht detailliert vorgestellt.

Versorgungsqualität aus der Sicht von Pflegenden in stationären onkologischen Einrichtungen

Von Kerstin Schramm und Gernot Brauchle

Abstract
Eine der größten Schwierigkeiten Versorgungsqualität zu definieren ergibt sich aus der Tatsache, dass sich Anforderungen und Ziele aus unterschiedlichen Perspektiven ergeben. Die vorliegende systematische Literaturrecherche untersucht das Qualitätsverständnis von Pflegenden in der stationären onkologischen Behandlung. Die Ergebnisse zeigen, dass Pflegequalität ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis von therapie- und krankheitsbedingten PatientInnenproblemen sowie pflegerische Interventionen zu deren Linderung bedeutet.
Keywords: Versorgungsqualität, Pflegeperspektive, Qualitätskriterien, Onkologie.

Wer nur will, der kann schon? Selbstmanagement und andere Moden

Von Esther Matolycz

Pflege bleibt nicht länger der Beliebigkeit überlassen sondern findet geplant, reflektiert, evaluiert und optimiert, eben: gemanagt statt. Auch: Qualität ist, wie Zirkel, Projekte und Arbeitsgruppen vermuten lassen, ein ganz wesentliches Anliegen wobei im Zentrum der Bemühungen das, was man als „Endprodukt“ verstanden wissen will, nämlich bestmögliche Pflege, steht. Nun ist es, mehr als je zuvor, an der einzelnen Pflegeperson, das Beste aus der Arbeitssituation in der sie je befindlich ist, zu machen. Das kann sie, wenn sie nur will. Oder?

Betreuung und Pflege – Betreuung oder Pflege

Eine Methode zur Analyse von Begriffen

Von Monika Gugerell

Die Begriffe Pflege und Betreuung werden alltagssprachlich oft in Zusammenhang mit einem Sach- oder Arbeitsgebiet (z.B. Körperpflege, Schuhpflege, Altenbetreuung) verwendet. Begriffe werden mittels Sprache ausgedrückt und deren Anwendung im Alltag oft nicht hinterfragt. Erst wenn gezielt unterschieden wird, stellt sich die Frage worin der Unterschied gelegen ist. Im Gesundheits- und Sozialbereich besteht nach wie vor Unklarheit worin der Unterschied zwischen Pflege und Betreuung besteht. Mittels der Begriffsanalyse können bestimmende Eigenschaften der Begriffe Pflege und Betreuung untersucht werden und ergründet werden, ob Unterschiede bestehen.

„Die letzte Chance?“

Arbeitsuchende für die Pflege

Liisa Hokkanen im Interview mit Esther Matolycz

Dass KundInnen des AMS (Arbeitsmarktservice), also Arbeitsuchende, für die Pflege ausgebildet werden, wird mitunter kontrovers diskutiert. Liisa Hokkanen ist Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des bfi Wien. Dort finden seit 1992 Lehrgänge zur Ausbildung zum/zur PflegehelferIn statt, viele davon werden von dieser Zielgruppe besucht. pflegenetz hat nachgefragt und mit Liisa Hokkanen über Assessment, Erfahrungen, den Umgang mit Vorurteilen und Erfolgen, kurz: über die Ausbildung Arbeitsuchender für die Pflege gesprochen.

Eine manuelle Entspannungsmethode mit Tiefenwirkung

Die Craniosacrale Therapie

Von Nikolaos Akranidis

Zu den ältesten Therapieformen der Medizin zählen vielfältigste Methoden, denen das Heilen mit den Händen zugrunde liegt. Zu diesen Praktiken gehört die Craniosacrale (cranio/Schädel, sacrum/ Kreuzbein) Therapie, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Was ist das Besondere an dieser Methode?

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