pflegenetz.magazin 02/11

Geld pflegt nicht!

Eine Ermutigung zur Stärkung von Vernetzung und politischer Beteiligung in der Pflege

Von Sigrid Pilz und Stefan Wallner

Die Stärkung und finanzielle Absicherung der Pflege in Österreich ist eine der zentralen sozialpolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre. Der Leidensdruck bei Pflegenden, Gepflegten und Angehörigen ist groß, aber eine nachhaltige politische Veränderung der Rahmenbedingungen für Ausbildung, Bezahlung, Angebotsverbreiterung und Finanzierung ist nicht in Sicht. Welche Rolle können organisierte Pflegekräfte in dieser so wichtigen politischen Debatte spielen? Was sind ihre Kernkompetenzen, die sie mit starker Stimme einbringen können und wie können tragfähige und wirksame Allianzen geschmiedet werden? Fragen, auf die wir Antworten suchen, Anregungen geben wollen und auf jeden Fall zum Dialog mit der Politik einladen wollen. Denn: Regierungen reagieren auf Druck. Also: Machen wir ihn!

Beispiel einer gelungenen Patientenbegleitung

Ein Erfahrungsbericht

Von Ingrid Marth

Wie gelingt es uns Pflegepersonen in der Begegnung mit den schwer kranken Menschen, die wir begleiten, authentisch und wahrhaftig zu bleiben, wie schaffen wir es, uns dabei treu zu bleiben? Uns nicht zu verbiegen und uns dabei doch ganz auf den Anderen einzulassen?
Der Patientinnen- und Patientenwille ist uns Orientierungshilfe. Dieser Wille muss vom Erstkontakt an immer wieder neu thematisiert und erfasst werden. Wir versuchen, die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen, die wir begleiten, ernst zu nehmen. Dazu gehören das Bedürfnis nach Wertschätzung und Respekt, nach Sicherheit, nach Zugehörigkeit und das Bedürfnis nach Autonomie und Entscheidungsfähigkeit.

Warum hafte ich?

Von Felix Andreaus und Katja Schlemitz

Um Ihnen Ihre Arbeit in möglichst rechtskonformer Weise zu erleichtern, wird Ihnen in diesem Artikel ein Einblick darüber gegeben, wie Juristen und Juristinnen an ein Problem herangehen und dieses aufarbeiten. Um dies für Sie plastisch darzustellen, erlauben wir uns, die Vorgehenweise an einem typischen Fall aufzuzeigen.

Ersteinschätzung in der Notaufnahme nach dem Manchester Triage System (MTS)

Von Stefan Kovacevic, Katharina Kurbos und Daniela Binder

Ersteinschätzung nach dem Manchester Triage System (MTS) beschreibt das Instrument zur Abschätzung der Behandlungsdringlichkeit, mit dem qualifiziert eine Behandlungsreihenfolge in der Notaufnahme festgelegt wird. Es ist ein bereits validiertes und erprobtes System der Pflege, das vollständig auf Diagnosen verzichtet. Die Behandlungsdringlichkeit wird anhand der aktuellen Symptome, die der/die Patient/in präsentiert, festgelegt (symptomorientiertes System). Dieses System wird seit 2009 am LKH – Univ. Klinikum Graz mit großem Erfolg durchgeführt.

Gesundheitskompetenz – Definition und Bedeutung für die professionelle Pflege

Von Friederike Thilo und Sabine Hahn

Abstract
Wie Forschungsergebnisse zeigen ist das Konzept Gesundheitskompetenz (Gk) hoch aktuell. Gesundheitskompetente Patient/inn/en setzten häufiger therapeutische und präventive Empfehlungen um. Bisher ist das Konzept Gk nicht für das pflegerische Setting operationalisiert. Da der Begriff Gk in der Literatur unterschiedlichst definiert ist, wurde in dieser Studie eine Konzeptanalyse durchgeführt und darauf aufbauend der Begriff Gk für das pflegerische Setting operationalisiert.
Keywords: Gesundheitskompetenz, Konzeptanalyse, Pflege, Prävention

Ge-Fix-Leitlinie

Von den Schüler/innen des 2. Ausbildungsjahres des Jahrganges 2008/2011 der Schule für psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege des Landes Steiermark an der LSF,
Graz. Projektleitung: Carmen Stoißer, MBA, MSc. Foto von Hirschmann, Schule für psych. GuK Graz

Im Zuge des Unterrichtsgegenstandes „Pflege des alten Menschen“ wurde die Thematik Fixierungen und Alternativen zu Fixierungsmaßnahmen diskutiert. In diesem Projekt wurde nach eingehendem Literaturstudium eine Leitlinie (Ge-Fix = Gegen-Fixierungen) zur Ursachenerkennung und Behebung von Unruhe entwickelt und Alternativen zu freiheitsbeschränkenden Maßnahmen ausgearbeitet. Die Leitlinie ist als eine schnelle und effiziente Checkliste zu verstehen, die gleichzeitig Alternativen zur Unruhebehebung und gelindere Mittel zu Fixierungen darstellt.

„Aber bitte konstruktiv!“ Darf Kritik (noch) sein?

Von Esther Matolycz

Der Journalist und Schriftsteller Adam Soboczynski stellt in seinem Band „Glänzende Zeiten. Fast ein Roman“ kluge, satirische Diagnosen zu Zeit und Trend und nimmt sich dabei auch der Frage, wie Kritik aktuell verhandelt wird, an. Seine Stellungnahme im Dialog mit einem Kollegen beschreibt er wie folgt: „Kann schon sein, sagte ich, auf den ersten Blick scheint derjenige, der kritisiert, wie ein Zerstörer, dem Metzger vergleichbar, stets die Hände voll von Eingeweiden der Dinge. Er mache, fuhr ich fort, aus allen Dingen ein Problem, aus jedem Stein und jedem Satz mache er ein Problem. Das aber sei das höchste Kennzeichen von Liebe. Er wundere sich, wo sich niemand wundere. Das habe doch nichts mit schlechter Laune zu tun, dieses freudige sichhineinbohren in die Dinge“ (Soboczynski 2010, S.148). So weit der Autor, dem ich mich gedanklich anschließen möchte. Andererseits ist Kritik heute, und freilich auch in unserem beruflichen Umfeld, nur (mehr) dann gern genommen, wenn Sie „konstruktiv“ ist. Das halte ich für nicht ungefährlich, und zwar in mancher Hinsicht.

Auf dem Weg zur Gesundheitskammer?

Von Stefan Juchems

Braucht es eine Gesundheitskammer, um die pflegerische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in Österreich sicherstellen zu können oder sind die bereits existierenden Verbände und Gremien ausreichend auf die Situation vorbereitet? Die demographische Entwicklung und steigenden Anforderungen an den Pflegeberuf lassen Zweifel daran aufkommen. Daher diskutierten Verbandsvertreter/innen beim pflegekongress10 über ihre Perspektiven und kamen zu einem unerwarteten Schulterschluss. Und auch in Deutschland gibt es eine überraschende Entwicklung bei der Selbstverwaltung der Pflegeberufe.

Die Rhythmische Aromamassage

Von Ingrid Karner

Berührung ist Leben. „Massage ist möglicherweise die einzige instinktive therapeutische Maßnahme: Wir halten und streicheln diejenigen, denen wir Trost zusprechen möchten.“ (Vickers 1996, S.6).
Die Rhythmische Aromamassage ist als „Körper-Seele-Therapie“ zu verstehen und findet nach und nach Einzug in der Pflege. Die Gegebenheiten des klinischen Alltags werden bei dieser Technik berücksichtigt und sowohl bei den behandelten Patient/inn/en wie auch bei den Pflegepersonen (Behandler/innen) wird Wohlbefinden ausgelöst. Beide können die Anwendung genießen und fühlen sich danach entspannter.

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