pflegenetz.magazin 01/12

«Prognosen sind immer schwierig…
…vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen (Sprichwort von Mark Twain)».

Von Sabine Hahn

Bezüglich Pflege ist man sich einig, es werden qualifizierte Pflegende benötigt und es ist essenziell, dass diese die Zukunft der Gesundheitsversorgung mitgestalten. Mitarbeit erfordert Kenntnisse des zukünftigen Versorgungs- und Pflegebedarfs der Bevölkerung sowie der zukünftig benötigten Kompetenzen. Dieser Beitrag zeigt zukünftige Herausforderungen auf. Da Prognosen komplex sind und der Beitrag nicht auf alle Einflussfaktoren eingehen kann, ist nur eine Annäherung an die Zukunft möglich.

Vernetzung als eine Strategie zur Optimierung der Betreuungsqualität im Multiple Sklerose Tageszentrum der Caritas Socialis Rennweg

Von Ramona Rosenthal

Seit 1995 bietet das Multiple Sklerose (MS) Tageszentrum der Caritas Socialis Menschen mit der Diagnose MS in zum Teil schwer bewältigbaren Lebenssituationen eine multiprofessionelle Betreuung tagsüber und eine Einbindung in eine soziale Gemeinschaft mit einem reichhaltigen Aktivierungs-, Beschäftigungs- und Therapieprogramm an. Die Angebote des Tageszentrums ermöglichen auch eine Entlastung der betreuenden An- und Zugehörigen und unterstützen den Verbleib in der eigenen Wohnung.

Gefühlsarbeit in (geriatrischer) Pflege und Betreuung: Ein kritischer und konstruktiver Kurz-Essay.

Von Daria Wascher und Philipp Wascher.

Gefühlsarbeit wird in einem kürzlich im Springer-Verlag (Wien) erschienenen Buch, verfasst von Silvia Neumann-Ponesch und Alfred Höller, als z. B. eine „personenbezogene Dienstleistung bzw. Arbeit an den Gefühlen anderer und den eigenen“ (Neumann-Ponesch/Höller 2011, S.17) bezeichnet. Den Verfasser/inne/n geht es vor allem um die Verbreitung dieses Praxis-Konzeptes, für welches sogar eine eigene Plattform im Internet eingerichtet wurde[1].

Dieser Essay folgt dem Aufruf der Autor/inn/en, welche durch die Veröffentlichung explizit in einen Diskurs treten und „konstruktive“ Kritik erwarten und einfordern. In diesem Sinn wollen wir die Diskussion weiterführen und das Konzept hinterfragen. Wobei wir Gefühlsarbeit als eine Art „kommunikatives Werkzeug“ bzw. als „Handeln“ verstehen.

[1] www.gefuehlsarbeit.com.

Das „Salzburger Modell“

Individuelle Betreuung im Eltern- Baby-Zentrum der Universitätsklinik Salzburg

Von Johann Binter, Teresa Garzuly.

Im modernsten Perinatalzentrum Österreichs bemüht sich ein multiprofessionelles Team um das Wohl der zu früh geborenen Kinder und deren Familien. Seit mehr als 20 Jahren versucht die Neonatologie in Salzburg durch innovative medizinische und pflegerische Maßnahmen der Zeit voraus zu sein. Seit Mai 2010 werden nun Teammitglieder im Betreuungskonzept NIDCAP[1] im ersten Zentrum Österreichs geschult. Unsere Visionen des „Salzburger Modells“[2] sollen inspirierend für uns und andere sein.

[1] Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program.
[2] Der Begriff Modell im „Salzburger Modell“ steht als Synonym für Nachahmung. Dies bedeutet, dass wir keine eigene Pflegephilosophie erarbeitet haben. Wir versuchen die Originale, welche sich wissenschaftlich bewährt haben, umzusetzen.

Unterstützung der Familie in der Pflege von Patient/inn/en mit der Diagnose Alzheimer-Demenz

Von Eva Ferková, Ivica Ilievová.

Abstract
Hintergrund: Gegenwärtig ist Demenz vom Alzheimertyp (DAT) medizinisch nicht kausal behandelbar. Wesentliche Bedeutung in der Arbeit mit demenzkranken alten Menschen erlangten nichtmedikamentöse Ansätze in der Pflege, die hohe Ansprüche an das Pflegepersonal und Familienangehörige setzen.

Gegenstand: Diese Arbeit analysiert den Informationstand über DAT, Validation und Anwendung der Validationstechniken im Pflegeprozess der DAT-Patient/inn/en.

Methode: 100 Familienangehörige von Demenzpatient/inn/en im Privatgesundheitszentrum Caritas Wien wurden gebeten, einen Fragebogen mit Fragen über ihren DAT-Kenntnisstand, Fertigkeiten in der Zusammenarbeit im Pflegeprozess, Besuchshäufigkeit und persönliche Beurteilung des gesamten Pflegeprozesses zu beantworten.

Ergebnis: 88% der Befragten sind über DAT informiert und erkennen die Symptomatik. Die Mehrheit der Befragten interessiert sich für den aktuellen Krankheitszustand des leidenden Verwandten und die DAT-Prognose. Ungefähr zwei Drittel der Angehörigen möchten an den Abteilungsaktivitäten mit Patient/inn/en und Veranstaltungen teilnehmen. Die Pflegetätigkeit der Pflegeperson wurde in 58% der Fälle sehr positiv beurteilt.

Diskussion: Ergebnisse der vorliegenden Forschung bestätigen und rechtfertigen die Umsetzung der Validationstechniken in der Pflegepraxis von Demenzpatient/inn/en und befürworten die Fortbildungsmöglichkeiten für Pflegepersonen und Patient/inn/enangehörige. Um den bereits guten DAT-Informationsstand bei den Angehörigen noch verbessern zu können, empfehlen wir eine Herausgabe von leicht verständlichen Informationsbroschüren über Demenzerkrankungen und Validationstechniken in unseren Pflegezentren zur freien Entnahme.

Keywords: Alzheimerdemenz; Validation; Pflegeprozess.

Emotionale Intelligenz – belächelt und trotzdem gefragt

Von Andreas Stöger

Lange Zeit galt der Intelligenzquotient (IQ) als der wichtigste Parameter zur Erfassung individueller Leistungsniveaus. Mittlerweile scheinen jedoch auch andere Kriterien im Vordergrund zu stehen, die, anders als der IQ, erlernbar sind und bei genauer Betrachtungsweise in gängigen Weiter- und Fortbildungskursen sowie in Pflegekonzepten und im Management ebenfalls zum Vorschein kommen. Sie alle haben eines gemeinsam: die Förderung der Emotionalen Intelligenz (EI).

Die Regeln der Profis. Professionalität in der Beziehung zu den Klient/inn/en. Teil II

Von Esther Matolycz.

In der vorigen Ausgabe des pflegenetz.magazins war die Art der Beziehung zwischen professionell Pflegenden und ihren Klient/inn/en Thema. Grundlage war das Professionalisierungskonzept des Soziologen Ulrich Oevermann, in dem in Zusammenhang damit noch etwas ausgeführt ist, das uns heute beschäftigen soll. Die so genannte diffuse Beziehungsstruktur, innerhalb derer Pflege stattfindet, ist nämlich einerseits notwendig, andererseits bedarf sie zumindest zweier wichtiger Regeln (Grundregel und Abstinenzregel), die das Arbeitsbündnis im professionelles Handeln kennzeichnen. Oevermann bespricht diese Regeln, die eigentlich dem Interagieren zwischen Psychotherapeut/in (genauer: Psychoanalytiker/in) und Klient/in entnommen sind, um das Wesen professionalisierten Handelns herauszustellen. Hier soll überlegt werden, was sie der Pflege zu sagen

Der Schulautonome Bereich in der Ausbildung des Gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege – Ein Plädoyer für die Vielfalt

Von Michaela Dorfmeister. 

Mit dem Schulautonomen Bereich im Rahmen der Ausbildung des Gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege ermöglichte der Gesetzgeber – vor 15 Jahren – eine Akzentuierung in der Ausbildung und eine Profilierung der Schulen. Welche Unterrichtsinhalte stehen dabei im Vordergrund und wie erfolgt die Umsetzung?

An der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege am Sozialmedizinischen Zentrum Ost (GKPS SZO) entschieden wir uns für „Vielfalt“ – d.h. mit jedem Jahrgang ein individuelles Thema zu bearbeiten.

Von der Gesundheits- und Krankenpflege zur Komplementären Pflege und zur Umsetzung Komplementärer Methoden als Dienstleistung
Ein Erfahrungsbericht

Von Paul Kopp.

Gerade in der komplementären Gesundheits- und Krankenpflege ist die Verbindung von Wissenschaftlichkeit und ganzheitlichen Denkansätzen wichtig, um Standards erstellen zu können, auf deren Basis künftig Dienstleistungen – unter Berücksichtigung komplementärer Methoden angeboten werden können.

Teilen Sie diesen Beitrag

Facebook
Twitter
WhatsApp
Telegram
Pinterest

Unsere neuesten Ausgaben

Baumeistergasse 32/5/1
1160 Wien, Österreich

E: office(at)pflegenetz.at
M: +43 699 104 613 14
T: +43 1 897 21 10

pflegenetz.­newsletter

Mit unserem Newsletter informieren wir Sie
1x monatlich über Aktuelles, Neues und Wissenswertes aus dem Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich.