pflegenetz.magazin 05/15

Care & Crime: Dem Wesen der Pflege auf der Spur

Angelika Zegelin im Interview

Liebe Frau Prof. Zegelin,
wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit für unsere Fragen nehmen!

Ihr beruflicher Weg hat Sie über die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zunächst in die Pflegepraxis geführt. Haben Sie gerne in der Praxis gearbeitet und was war für Sie in dieser Zeit prägend?

Ich habe sehr gern in der Praxis gearbeitet, während der Ausbildung und schon vier Jahre zuvor als Pflegevorschülerin. Meine Mutter war ja als Krankenschwester im Nachtdienst tätig und ich habe sie seit meinem 10. Lebensjahr oft auf der Station im Krankenhaus gegenüber besucht. Sie war für mich Vorbild und ich habe damals schon die Tragweite von Pflegearbeit ahnen können. Nach dem Examen habe ich in einem tollen Team auf einer unfallchirurgischen Intensivstation gearbeitet – da kam alles rein, schwere Schicksale und wir kamen uns wie Lebensretter vor. Es war Ende der 60er Jahre eine der ersten Intensivstationen in Deutschland überhaupt. […]

Pflegelehre und Pädagogik

Von Esther Matolycz.

Mit der Ausbildung des gehobenen Dienstes auf Ebene der Fachhochschule werden sich nicht nur die Berufsbilder in dessen Umfeld (etwa: von der Pflegehilfe zur Pflegeassistenz) ändern, sondern auch deren Ausbildung. Wird der geplante Entwurf der Novelle beschlossen, dann wird es somit – was die Pflegeassistenz betrifft – gelten, im Rahmen von Pflegebildung in verhältnismäßig kurzer Zeit ein teils neues Bündel an Kompetenzen zu vermitteln. Die Lehre im gehobenen Dienst kennt mit Etablierung der Pflegeforschung bzw. Evidenzbasiertheit längst schon die Einbettung von in diesem Kontext gefragten Fähigkeiten und Fertigkeiten. Kurz: wo Pflegende mehr „können“ müssen, dort wird auch mehr gelehrt. Vor diesem Hintergrund soll – unter Rückgriff auf einen Text Marian Heitgers – die Frage nach dem Stellenwert des „Pädagogischen“ in der Pflegelehre betrachtet werden. Ist nämlich, fragt Heitger, eine Lehrerin bzw. ein Lehrer auch eine Pädagogin bzw. ein Pädagoge?

Einflussfaktoren auf Skill and Grade-Mix aus Sicht von Pflegepersonen im basalen und mittleren Management am Beispiel der Tiroler Landeskrankenanstalten

Von Helmut Täubl, Daniela Deufert.

Skill and Grade-Mix im Gesundheitswesen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das Ziel der zugrundeliegenden Masterarbeit ist die Darstellung der Einflussfaktoren aus Sicht der Pflegepersonen im basalen und mittleren Management auf Normalstationen. Dabei zeigt sich, dass die Skills von Pflegepersonen für Neueinstellungen als wichtig eingeschätzt werden, später allerdings nicht gefördert werden. Entscheidende Fähigkeiten (Delegation, Tätigkeitsübernahme, Koordination) bzw. Voraussetzungen (Kompetenzkenntnisse) bieten großen Fortbildungsbedarf.

Der Patientin und dem Patienten zugewandt – Pflege und Patientenorientierung

Von Uta Gaidys.

Die Orientierung an den Patientinnen und Patienten ist in vielen Gesundheitseinrichtungen im Leitbild verankert. Dieser Artikel diskutiert das Wie der Patientenorientierung vor dem Hintergrund des Sinns pflegerischen Handelns.

Dazu wird zuerst das Bild, das wir von Menschen haben, die pflegerische Unterstützung benötigen, beschrieben und danach diese Menschen selbst. In einem zweiten Schritt erfolgt die Überlegung, welche Bedeutung Pflege für diese Menschen hat und was davon ausgehend Patientenorientierung für sie bedeutet. In einem dritten Schritt wird die Umsetzung von Patientenorientierung in Bezug auf die dafür notwendigen Kompetenzen von Pflegenden und Rahmenbedingungen geschlussfolgert.

Handlungsoptionen und Arbeitsperspektiven bei Kundinnen und Kunden mit Altersdepression in der mobilen Pflege

Von Roland Nagel.

Die Beziehungsqualität kontinuierlich zwischen Kundinnen und Kunden zu stärken ist ein Werkzeug, um eine Altersdepression rascher zu erkennen und die nötigen Schritte daraus abzuleiten. Die Anzahl an hochaltrigen Menschen (über 80 Jahre alt) wird in den nächsten Jahrzehnten laufend zunehmen, auch deshalb ist die Stärkung der psychosozialen Kompetenzen bei Pflegefachkräften im Umgang mit multimorbiden Kundinnen und Kunden ein wesentlicher Teil der individuellen Bildung. Entscheidend für eine ganzheitliche Begegnung ist neben dem pflegefachlichen Können, insbesondere die Kommunikationskultur und das gezielte Setzen von Ritualen zur Strukturierung des Tagesablaufes.

10 Jahre Heimaufenthaltsgesetz: Bedeutung für die Gesundheits- und Krankenpflege

Von Alfred Schatz, Karin Dolmanits, Günter Puchner.

Das Heimaufenthaltsgesetz regelt die Voraussetzungen für Freiheitsbeschränkungen. Nach anfänglichem Rückgang steigen die diesbezüglichen Prävalenzzahlen wieder. Freiheitsbeschränkungen im Pflegekontext müssen vom gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege verantwortet werden. Sie dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen angewendet werden und bedürfen einer korrekten Dokumentation und Meldung. Es wird empfohlen bestehende Gesetzeslücken im Rahmen der nächsten Novelle zu schließen.

Pflege von Menschen mit intellektueller Funktionsbeeinträchtigung

Herausforderungen für Pflegepersonen im stationären Akut- und Langzeitpflegebereich

Von Gerlinde Höss.

Durch die erhöhte Lebenserwartung von Menschen mit intellektueller Funktionsbeeinträchtigung wird es mit den damit verbundenen Multimorbiditäten im Alter sowohl im Akutpflege- als auch im Langzeitpflegebereich zu neuen zusätzlichen Herausforderungen kommen. Der Schwerpunkt in diesem Artikel wird speziell auf die Kommunikation sowie auf die Herausforderungen von Pflegepersonen mit dieser Personengruppe gelegt. Auch wenn im Akutbereich viel mehr Unterstützung durch Angehörige bzw. Betreuungspersonen stattfindet als im Langzeitbereich, wird dennoch ein umfangreiches Wissen bezüglich der möglichen Herausforderungen und ein professioneller Umgang mit diesen erwartet.

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