Die Diskussion hat erst begonnen - die Anstellung pflegender Angehöriger

In einigen Bundesländern - allem voran das Burgenland - wird versucht, in einem Pilotprojekt pflegenden Angehörigen eine Anstellung anzubieten. Bisher zeigt sich, dass das an sich wichtige Ansinnen, pflegenden Angehörigen für ihre oft jahrelange und unermüdliche Arbeit eine Form von "Entgelt" zu verschaffen, das Gebot der Stunde ist. Dass das Modell in der derzeitigen Form aber noch gravierende Stolpersteine aufweist, ist unbestritten. Immerhin müssen die pflegebedürftigen Personen einen sehr großen Teil des ihnen zuerkannten Pflegegeldes und einen großen Teil ihrer Pensionsleistung abgeben, um ihren Angehörigen damit die Anstellung "zu finanzieren".

Diese Stolpersteine, aber auch etliche andere Fragen, die dringend einer Diskussion bedürfen, haben wir in einem Team von ExpertInnen in mehreren Runden besprochen. In dem nun zusammengestellten Diskussionspapier haben wir die Für und Wider solcher Anstellungsmodelle beleuchtet. Das Papier soll die Grundlage für weitere Diskussionen werden, um die dringenden Fragen zu klären, die immerhin das Leben und die Pflegetätigkeit von fast einer Million Betroffener ausmacht, vor allem jedoch der vielen pflegenden Frauen. Die seit langem vorhandenen Alternativen dazu, sich selbst auf Kosten des Bundes pensions- und krankenversichern zu lassen, sind ein wichtiger Ansatz. Hier anzusetzen und für die bessere sozialrechtliche Absicherung zu sorgen, wäre das Gebot der Stunde.

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Birgit Meinhard-Schiebel

Sozialmanagerin, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger www.ig-pflege.at

Foto: Johannes Zinner

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