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Wien (OTS) - Das Pflegepersonal muss in der Corona-Pandemie viel aushalten. Besonders viel haben auch Kinder und Jugendliche geleistet, die Angehörige pflegen – und zwar unbezahlt und ohne Unterbrechung. Laut einer Studie des Instituts für Pflegewissenschaft gibt es mindestens 42.700 sogenannte Young Carers in Österreich. In jeder Schulklasse ist ein Kind betroffen. 14 Prozent von ihnen unterstützen sogar fünf oder mehr Stunden pro Tag ein Mitglied der Familie. Das durchschnittliche Alter der Young Carers liegt bei 12,5 Jahren. Nach 20 Monaten Pandemie brauchen sie dringend Erwachsene, die ihnen gut zuhören. Der 1. Nationale Aktionstag für pflegende Kinder und Jugendliche am 20.11, der zugleich der Tag der Kinderrechte ist, soll darauf aufmerksam machen. Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger (IG-Pflege) hat die Aktion organisiert. Die First Lady Österreichs, Doris Schmidauer, hat die Schirmherrschaft übernommen.
Ein Recht auf Hilfe
„Junge Pflegende wollen helfen, haben aber auch großen Druck, tragen Sorgen und Ängste mit sich herum und schränken ihre sozialen Kontakte ein. Dadurch verlieren sie auch ein Stück ihres Kindseins“, sagt sie in einer Videobotschaft. „Deshalb ist es Aufgabe der Erwachsenen darauf zu achten, dass sie in dieser Situation nicht alleine sind, dass sie kindergerechte Unterstützung bekommen“, sagt Schmidauer in einer Videobotschaft. Die IG-Pflege hat in ganz Österreich 50.000 Karten in Sozial- und Gesundheitseinrichtungen verteilt, um Bewusstsein dafür zu schaffen, und auf ihrer Website Ansprechstellen für pflegende Kinder und Jugendliche aufgelistet.
„Pflegende Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Hilfe“, betont Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der IG-Pflege. „Die meisten Kinder pflegen und betreuen im Verborgenen, vertrauen sich niemandem an, versuchen, ohne Hilfe von außen zurecht zu kommen. Gerade deshalb brauchen sie den sensiblen Zugang Erwachsener, die ihnen dabei helfen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, ihre sozialen Kontakte aufrecht zu halten und vieles mehr. Besonders alle pädagogischen und sozialarbeiterischen Berufsgruppen, die Kindern und Jugendlichen nahe sind, aber auch FreundInnen, NachbarInnen, Gemeindemitglieder, soziale und mobile Dienste, Pflegepersonal, ÄrztInnen und viele andere können sie dabei unterstützen und entlasten.“
Neue App des Sozialministeriums
Um die jungen Menschen bestmöglich zu erreichen, hat das Sozialministerium in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Oberösterreich, Campus Hagenberg, die App „YoungCarers Austria“ entwickelt, die auch das familiäre Umfeld, Personen in Lehr- und Pflegeberufen sowie weitere am Thema interessierten Menschen anspricht. Sie steht ab sofort im Google- und Play Store zum Download bereit. Die App bietet Informationen und einen Überblick zu Hilfsangeboten in Österreich. Zu finden sind wichtige Notfallnummern, Kontaktadressen, ein ABC mit Suchfunktion und vieles mehr.
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Weitere Infos: www.ig-pflege.at/news , www.sozialministerium.at
Video-Botschaft Doris Schmidauer: https://bit.ly/3kQVxjm
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