Unsere Kongresse bringen Wissenschafter*innen, Praktiker*innen, Stakeholder, Expert*innen, Studierende, Lehrende und Geschäftstreibende gemeinsam an einen Ort. Hier wird der State of the Art von relevanten Feldern präsentiert, neue Entwicklungen thematisiert und Zukunftsperspektiven diskutiert. Der Austausch, die Diskussion und der Input im internationalen Kontext machen die Kongresse des pflegenetz zu einem alljährlichen Highlight.
Vorbemerkung: Es ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich, einige Fragen detailliert zu beantworten, da die Prozesse im Laufen sind. Wir ersuchen um Ihr Verständnis.
Sehr geehrter Herr Bundesminister Stöger! Wir freuen uns sehr, dass Sie sich die Zeit nehmen, unsere Fragen zu beantworten!
In Österreich gibt es zurzeit Reformpläne in einem relativ veränderungsresistenten Gesundheitssystem. Es geht um die Etablierung einer bundesweit einheitlich geregelten modularen Pflegeausbildung, die mit einem akademischen Grad abgeschlossen werden soll. Wie kam es nun (so rasch, aber in Österreich – im Vergleich zu anderen Ländern – sehr spät) zu dieser Entwicklung? Was bzw. wer war ausschlaggebend dafür und wer hat daran mitgewirkt?
Durch die nachhaltige Veränderung der Alterstruktur wird auch der Betreuungs- und Pflegebedarf in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Im Sinne der besten Betreuung von pflegebedürftigen Menschen muss sich daher die Pflegeausbildung mit dem wissenschaftlichen Stand weiterentwickeln. Auf der anderen Seite geht es um die Attraktivität der Pflegeberufe und um die Wertschätzung, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegengebracht wird.
Aus diesem Grund haben sich die Landesgesundheitsreferent/inn/en einstimmig für ein mehrstufiges Ausbildungsmodell für die Gesundheits- und Krankenpflegeberufe ausgesprochen. Nun geht es darum, auf breiterer Basis Gespräche zu führen, um die Pflegeberufe neu zu regeln. Während bereits 2008 die rechtlichen Grundlagen geschaffen wurden, um die Ausbildung in der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege zusätzlich an Fachhochschulen anbieten zu können, bekennen sich die Bundesländer nunmehr einstimmig zu einer Überführung der Ausbildung zum gehobenen Dienst auf Bachelor-Ebene. […]
Von Ina Welk.
Die Zahl adipöser Patient/inn/en im Krankenhaus steigt und stellt nicht nur Herausforderungen an Medizin und Pflege, sondern fordert Krankenhäuser, sich mit ihrer Ausstattung, Logistik und in baulichen Planungskonzepten darauf einzustellen. Das Risiko für Begleiterkrankungen bei Adipositas ist hoch, daher liegt der Fokus in der präoperativen Risikoevaluation auf ihrer Erfassung – v.a. auf anästhesierelevanten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Einschränkungen der pulmonalen Funktion und Stoffwechselstörungen.
Von Esther Matolycz.
Die Begriffe, mit denen Lehrende aktuell zunehmend bezeichnet werden, müssten, zumal wörtlich genommen, eigentlich Assoziationen hervorrufen, die wahlweise mit anzugtragenden Wirtschaftsberater/innen (Coach) oder aber mit Trillerpfeifen, wortlosen Handbewegungen, grünem Rasen und Jogginganzügen (Trainer/in) zu tun haben. Der Begriff des Coach leitet sich aus dem englischen Verb für „betreuen, trainieren“ ab, und „to train“ wieder steht für (immerhin) den Begriff des Ausbildens, allerdings auch des Dressierens. Sieht man aber an, was einerseits „Unterricht“ bedeutet, und dass – andererseits – gerade die Pflege zunehmend auf Wissensinhalte rekurriert, die auf akademischem (Aus-)Bildungsweg vermittelt werden sollen, so kann man kritisch fragen, ob ausgerechnet Coaches und Trainer/innen das sind, was dazu gebraucht wird.
Von Martin Krammer.
Draußen hat es seit Tagen 35 Grad, die Klimaanlage streikt. Sie stecken mitten in einer komplizierten OP und plötzlich fallen die Lichter aus. Sie wollen schnell in den vierten Stock, leider bleibt der Aufzug stecken. Diese und viele andere Horrorszenarien, Notlagen, große und kleine technische Pannen zu verhindern oder schnellstmöglich wieder zu beheben, ist Tagesgeschäft der Techniker/innen im Gesundheitswesen. Sie sind Partner/innen aller Gesundheitsberufe, wenn es um die Schaffung von Raum und die Lösung technischer Probleme geht und unterstützen die Kernprozesse mit einer zuverlässigen, oft allzu selbstverständlichen intelligenten Infrastruktur.
Von Carmen Helbok-Föger, Bernd Schelling.
Abstract
Die Möglichkeit, Pflegeleistungen gegenüber dem Rechtsträger in Langzeitpflegeeinrichtungen und Akutbereichen transparent zu gestalten, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aufgrund stetig wachsender Ressourcenknappheit (personell und finanziell) wird immer mehr die Kosten-Nutzen-Frage gestellt. Pflegefachkräfte in den jeweiligen Gesundheitsorganisationen befinden sich dadurch vor großen Herausforderungen. Dazu zählen primär ökonomische Gesichtspunkte in den jeweiligen Gesundheitsorganisationen sowie der demographische Wandel. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass Pflegefachkräfte weniger lang im Arbeitsprozess gehalten werden können, da sie auch größeren physischen und psychischen Belastungssituationen ausgesetzt sind. In der täglichen Praxis im Langzeitpflege- und Akutbereich ist immer wieder zu beobachten, dass Bewohner/innen und Patient/inn/en schnell und ohne Plan mobilisiert werden. Hilfsmittel werden nur sehr selten benutzt. Das Verfasserteam hat beobachtet, dass viele Pflegefachkräfte aus verschiedenen Gründen immer gerne „Heben und Tragen“. Wird ein Hilfsmittel eingesetzt, so erfolgt der Einsatz sehr oft nicht ordnungsgemäß. In dieser Studie wurden an mehreren Hebezähltagen die Transferzeiten sowie die subjektiv empfundene Belastung der Pflegefachkräfte erhoben. Es kann festgestellt werden, dass die Transferdurchführung mittels beschriebenen Hilfsmittel und einer Pflegefachkraft 50-60 Sekunden länger dauert als die Transferdurchführung ohne Hilfsmittel und zwei Pflegefachkräften. Des Weiteren ergibt sich aus den Befragungen, dass die subjektiv empfundene Belastung der Pflegefachkräfte mit Mobilisationshilfsmittel, gegenüber den Transfers ohne Hilfsmittel mit zwei Pflegefachkräften, signifikant geringer ist.
Keywords: Mobilisationshilfsmittel, Patient/inn/entransfer, Belastung, Mobilisation, Zeit, Ausbildung.
Von Doris Fölsch.
Werte und moralische Überzeugungen prägen einen großen Teil unseres pflegerischen Handelns. Kommt es zu Konflikten, da Überzeugungen nicht gelebt werden können oder bestehen Unsicherheiten bei ethischen Entscheidungen, kann dies zu moralischem Distress (belastend empfundene Gefühle) führen. Moralischer Distress hat weitreichende Folgen auf Patient/inn/en, Pflegekräfte und die Organisation selbst. Die Wahrnehmung dessen und das Treffen von Maßnahmen, um belastende moralische Gefühle und Situationen zu vermeiden oder bewältigen zu können, ist ein moralischer Imperativ.
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