Unsere Kongresse bringen Wissenschafter*innen, Praktiker*innen, Stakeholder, Expert*innen, Studierende, Lehrende und Geschäftstreibende gemeinsam an einen Ort. Hier wird der State of the Art von relevanten Feldern präsentiert, neue Entwicklungen thematisiert und Zukunftsperspektiven diskutiert. Der Austausch, die Diskussion und der Input im internationalen Kontext machen die Kongresse des pflegenetz zu einem alljährlichen Highlight.
VON TERESA HATZL.
Mit ihrer Kampagne „24 Stunden unverzichtbar. Faire Arbeit für Betreuer*innen“ setzt sich Amnesty International Österreich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von 24-Stunden-Betreuer*innen in Österreich ein. Ihre Situation steht exemplarisch für die Auswirkungen prekärer Arbeit auf die Menschen und ihre Rechte: Geringe
Bezahlung, übermäßig lange Arbeitszeiten, unzureichende soziale Absicherung und fehlende Kontroll- und
Unterstützungsmöglichkeiten kennzeichnen diese Form von Arbeit; Faktoren, die durch die COVID-19-Pandemie
noch verschärft wurden.
VON SIGRID BEYER, SUSANNE CSENGEL, MARIA EIBL, HERMINE FREITAG, CHRISTINE HINTERMAYER & TOMASZ TOBOLSKI.
Vier Träger der mobilen Pflege und Betreuung in Wien, der Arbeiter Samariter Bund Wien, die Caritas der Erzdiözese (ED) Wien, die CS Caritas Socialis und die Volkshilfe Wien haben sich entschlossen, gemeinsam mit Hospiz Österreich und mit weiteren Stakeholdern, wie den Hausärzt*innen, der Wiener Rettung, Notärzt*innen und Polizei, von 2021 – 2023 ein Pilotprojekt zum VSD Vorsorgedialog ® zu starten. In Krisensituationen oder am
Lebensende sollen Betreuende nach dem Willen und den Wünschen der Klient*innen handeln können. Der VSD ist ein Instrument, das die Kommunikation zu diesen herausfordernden Fragen aufnimmt und fördert.
VON ESTHER MATOLYCZ.
Sobald der Pflegenotstand Thema wird, ist der Ruf nach mehr Absolventinnen und Absolventen der Ausbildungs- und Studiengänge zu hören. Organisationen tun das ihre, um die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Besonders gefordert sind aber Lehrerinnen und Lehrer in der Gesundheits- und Krankenpflege. Nicht allein, weil überall die Zahlen der Schüler*innen und Studierenden steigen. Sondern: das berufliche Tun von Lehrenden in
der Pflege hat sich in den vergangenen Jahren gravierend verändert. Mit „Arbeit 4.0“ wird die moderne Arbeitswelt bezeichnet; anlog soll hier die Lehrtätigkeit in der Gesundheits- und Krankenpflege 4.0 skizziert werden.
VON MANUELA HÖDL.
Bereits 2019 wurde in Österreich der Personalnotstand im Pflegebereich aufgezeigt. Nun, etwa 1,5 Jahre und
eine weltweite Pandemie später, möchte ich mit diesem Beitrag einen Blick auf die Pflegepersonalsituation während der COVID-19-Pandemie werfen. Aber diesbezüglich auch Strategien benennen, die zur Lösung der Herausforderungen genutzt wurden, werden und werden sollen. Ebenso möchte ich hier festhalten, dass dieser Beitrag auf meiner persönlichen Meinung und Einschätzung beruht.
VON CLAUDIA BINDER & GABRIELA HACKL.
Insbesondere im Langzeitbereich erleben Pflegepersonen des Öfteren ethische Dilemmata. Professionelle Pflege kann nur dann gewährleistet werden, wenn ethisches Handeln nicht nur als Aufgabe der einzelnen Pflegeperson
oder des Pflegeteams gesehen wird, sondern auch als Verantwortung von der jeweiligen Organisation wahrgenommen wird. Im folgenden Artikel werden Strukturen und Instrumente der Organisationsethik am Beispiel der Caritas Pflege Wien vorgestellt.
VON BARBARA MAYER.
Pflegeklassifikationen bilden pflegerisches Fachwissen in Form von standardisierten, strukturierten Katalogen ab und nehmen Einfluss auf pflegerische Entscheidungsprozesse, Pflegequalität und Kommunikation. Für die Implementierung eines EDV-basierten Krankenhausinformationssystems mit integrierter Pflegedokumentation
in den Einrichtungen der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) wurden Pflegediagnosenkataloge
evaluiert. Am Ende stand die Entscheidung für die NANDAI- Klassifikation in Verbindung mit NIC und NOC.
VON MARTIN FANGMEYER & IRIS MÖRWALD.
Beratung von Patient*innen gilt als wesentlicher Bestandteil der Tätigkeit von spezialisierten Pflegekräften wie beispielsweise Advanced Practice Nurses (Weydert- Bales, 2011). An der positiven Wirkung von Beratung zweifelt kaum jemand. Wie sieht allerdings die wissenschaftliche Grundlage bezüglich der Auswirkungen von
Beratung speziell im Bereich der Herzgesundheit aus? Wir haben uns die Studienlage in Bezug auf drei Endpunkte bei Patient*innen mit Herzinsuffizienz angesehen. Im Rahmen dieser Artikelserie erhalten Sie forschungsbasierte
Antworten auf diese und andere aktuelle Fragestellungen aus dem pflegerischen Handlungsfeld, die durch einen Expert*innenkommentar ergänzt sind.
VON MIRIAM FAHIMI.
Während der Markt für Pflegerobotik boomt und als eine Lösungsstrategie der Pflegekrise präsentiert wird, wird selten danach gefragt, wie sich die in der Pflege Beschäftigten eine Zukunft der Pflege vorstellen. Der vorliegende Beitrag wirft ein Schlaglicht auf diese Zukunftsvorstellungen. Acht Beschäftigte in Langzeitpflegeeinrichtungen im Raum Wien erzählen, wie der zunehmende Einsatz von Robotik aus ihrer Perspektive zu bewerten sei. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Pflegekräfte eine Übernahme bestimmter Service- und Transporttätigkeiten durch Robotik vorstellen können, zugleich jedoch eine Rationalisierung und Verdrängung von Beziehungsarbeit befürchten.
VON DORIS STELZHAMMER.
In den Jahren 2018/20 beauftragte der Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien mit der Entwicklung von evidenzbasierten Leitlinien für die mobile Kinder- und Jugendlichenpflege. Ziel des Projekts war die Entwicklung von Leitlinien, die Empfehlungen zu den pflegerelevanten Themen Mangelernährung, Flüssigkeitsmangel, Sturzrisiko, Dermatitis, Schmerz bei pflegerischen Interventionen und Immobilität bei pflegebedürftigen Kindern in der häuslichen Pflege beinhalten. Die Empfehlungen sollen sich darauf beziehen, wie diese Phänomene erkannt, eingeschätzt, vermieden sowie behandelt werden können. Sie beziehen sich demnach sowohl auf Assessmentinstrumente
als auch daran anschließende präventive und kurative Strategien. Die Methodik zur Entwicklung der Leitlinien basiert auf international anerkannten Regeln. Sie beinhaltet die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Expert*innen, die Definition klinischer Fragestellungen, die durch die Leitlinie beantwortet werden sollen, eine systematische Literaturrecherche und -bewertung, die Beantwortung der Fragen anhand der eingeschlossenen Literatur sowie die Formulierung von Empfehlungen unter Einbindung von Eltern, um die Nachhaltigkeit der Ergebnisse zu sichern.
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