Nicht allein bleiben

Wenn Menschen ihre Angehörigen pflegen, treten sie sehr oft zurück aus dem Alltagsleben davor. Die vielen Monate der Covid-20 Pandemie haben dazu noch mehr getan, weil die zahlreichen, wichtigen Maßnahmen auch noch weitere Einschränkungen mit sich gebracht haben.

Was neu entsteht, was bleibt, was sich verändert

Die Digitalisierung hat gerade in den letzten Monaten einen rasanten Aufschwung mit sich gebracht. Home-Office, Home-Schooling – und Home-Treffen mit der Welt draußen sind für viele, sehr viele die Möglichkeit geworden, auch in Zeiten der Einschränkung der sozialen Kontaktmöglichkeiten einander zu begegnen. Das oft noch vorhandene Vorurteil, dass gerade eine älterwerdende Generation davor zurückschreckt, sich mit Technologien zu beschäftigen, ist das was es ist – ein Vorurteil. Von Facebookgruppen, in denen Treffen von pflegenden Angehörigen stattfinden über ZOOM-Angebote, an unterschiedlichsten Veranstaltungen teilzunehmen, die Palette wird größer, bunter, macht möglich, dass man nicht allein bleibt und oft genug mit anderen Menschen in Kontakt kommt, die man sonst vielleicht nie treffen würde.

Das Cafe PROMENZ, in dem sich Betroffene aber auch pflegende Angehörige jede Woche mehrmals treffen, das Cafe AUSZEIT, in dem einmal monatlich (einstweilen, vielleicht auch bald 2 mal monatlich) in dem pflegende Angehörige aber auch jede/r, der sich dafür interessiert die Wirtin Katharina als Moderatorin die Beisl-Tür im ZOOM öffnet, sind die bereits gut etablierten Treffpunkte. Aber auch in Deutschland hat der Verein Pflegende Angehörige e. V. eine Cafe BEISAMMENSEIN für pflegende Angehörige gegründet.

Die Monate der Veränderung sind noch nicht zu Ende. Jede neue Initiative, die Brücken schlägt und ein soziales Miteinander möglich macht ist ein Stück Hoffnung, die wir alle brauchen.

Birgit Meinhard-Schiebel

Sozialmanagerin, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger www.ig-pflege.at

Foto: Johannes Zinner

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