Was nun?

Die neue, am 1. 8. 2022 in Kraft tretende Verordnung des Quarantänenendes mit all seinen Folgen wird zum Problemfall. Eine Pandemie, die nicht zu Ende ist, soll „lebbar“ werden, um die neue Normalität (die alte Normalität gibt es nicht mehr) einzuläuten.

Besonders in den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen, aber auch in der Wirtschaft gibt es große Verunsicherung und Bedenken. Nicht nur, was die Covid-Infektion selbst betrifft und deren mögliche Langzeitfolgen, sondern auch alle arbeitsrechtlichen und damit verbundenen gesellschaftspolitischen Fragestellungen.

Eine Gruppe, die besonders vulnerabel ist und bleibt, sind die Menschen, die in der häuslichen Pflege, also außerhalb von Einrichtungen, von ihren pflegenden Angehörigen gepflegt werden. Ob die „Versorgung“ durch zugehende mobile Dienste nach wie vor ungefährdet möglich ist, ob - weil sie nicht gesichert werden kann - viele mobile Pflege- und Betreuungskräfte ausfallen, ob pflegende Angehörige verunsichert sind und selbst ausfallen wegen erhöhter Infektionslage, alle Fragen schaffen im Moment ein Klima, in dem es schwer ist, gemeinsam und zufriedenstellende häusliche Pflege zu sichern. Wer wen dafür verantwortlich machen kann, muss geklärt werden. Die offenen Fragen brauchen dringend Antworten, bevor der größte Pflegedienst Österreichs, die pflegenden Angehörigen, weiter verunsichert wird und er seine Verantwortung für die pflegebedürftigen Angehörigen daheim nicht mehr stemmen kann.

An oberster Stelle steht die Frage: was nun?

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Birgit Meinhard-Schiebel
Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger

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