"Wer hilft ihnen" - die pflegenden Eltern von chronisch kranken oder behinderten Kindern

Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger stellt jährlich ein besonders wichtiges Thema ins Rampenlicht. Mit dem Ziel, auf die Situation der Betroffenen aufmerksam zu machen. Und darüber hinaus Lösungen einzufordern, die mehr sind als freundliche Worte. 
 
Pflegende Eltern chronisch kranker und behinderter Kinder stehen bisher sehr selten im Licht der Öffentlichkeit. Nicht deshalb, weil sie so wenige wären, um sie einfach zu übersehen. Das Rampenlicht zeigt auf, weshalb auf sie aufmerksam gemacht werden muss: vor allem deshalb, weil gerade sie sehr oft in prekären Verhältnissen, sehr oft alleinerziehend, leben. Ihre "Kinder" bleiben immer ihre Kinder, auch dann, wenn sie längst erwachsen sind. Sie bleiben immer ihre Eltern - fast immer sind es nur die Mütter - die in ihrem eigenen Leben alles an ihren Kindern orientieren. Alles, was an Unterstützungsleistungen im Sozialsystem vorhanden ist, muss immer wieder an das Lebensalter, an die Lebenssituation adaptiert werden. Das geschieht nicht nahtlos und von selbst. Das muss von ihnen sehr oft erkämpft und erstritten werden. Und reicht oft genug gerade zum gemeinsamen Überleben. 
 
Wir stellen dieses Jahr 2022, das wohl allen noch Durchhaltevermögen in der Pandemie abverlangt, deshalb unter das Thema "Wer hilft ihnen?". In der großen Online-Jahreskonferenz am 5. 4. 2022 werden sie selbst zu Wort kommen. Wir wollen ihnen eine Stimme geben, sie wollen eine Stimme haben. Sie sind in der gesamten Pflegelandschaft Österreichs ein wichtiger Teil, der nicht mehr übersehen werden darf. 
Katrin Schützenauer

Birgit Meinhard-Schiebel

Sozialmanagerin, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger www.ig-pflege.at

Foto: Katrin Schützenauer

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